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Going abroad - 3 Wochen in Dublin
 

Im Rahmen des Erasmus + Projekts über das FLBK Hamm, durften wir, Mareike und Gina, ein dreiwöchiges Auslandspraktikum in Dublin (Irland) machen.
 

Was stand uns bevor?

Untergebracht in einer Gastfamilie, stand uns eine Woche Unterricht in einem College bevor, sowie zwei Wochen Arbeitszeit in einem individuellen Betrieb, in dem wir bei den administrativen Aufgaben als Unterstützung agieren sollten.
 

Das grüne Land  

Irland ist bekannt als das grüne und regnerische Land. Dennoch hatten wir während unseres Aufenthaltes im Oktober milde Temperaturen, ähnlich wie in Deutschland. Dank des guten Wetters konnten wir in der Stadt selbst, sowie im nahen Umfeld, viel sehen und erleben.

So durfte auch der Stadtteil „Temple Bar“ nicht fehlen - dorthin verschlagen, lernten wir direkt am Abend des ersten Schultages das Nacht- und Pub-Leben der Iren kennen. Das bekannte Touristenviertel war zu jeder Tageszeit gut besucht und wir konnten die landestypische Live-Musik genießen.
Das „wahre Irland“ erlebten wir im Westen der Insel, dass wir im Rahmen einer dreistündigen Busfahrt nach Galway und den Cliffs of Moher auf uns genommen hatten.
 

Hostfamily

Was die Gastfamilie betrifft, hatten wir nur die Erwartungshaltung, dass wir gut aufgenommen und versorgt werden würden. Das man nicht in dem größten Zimmer und wie im Hotel untergebracht wird, musste uns dabei bewusst sein – dies traf auch so ein. Ein kleines Zimmer, dass wir uns zu dritt geteilt haben, eine mäßige Verkehrsanbindung und auch keine außergewöhnliche Ausstattung konnte man vor Ort finden. Dennoch war es viel besser als ein Hotel – wir sind zuhause gewesen. Aufgenommen in einer jungen Familie mit Kindern und Hund, wurden wir die ganze Zeit über verwöhnt und konnten uns in der Sprache von Tag zu Tag besser einfinden.
 

Landestypisches Essen

Unsere Verpflegung war typisch irisch. Das große und vielfältige Brotangebot gibt es in Irland nicht. Müsli und ein Toast mit Marmelade oder Erdnussbutter steht dort morgens auf dem Plan. Dennoch kamen wir am Wochenende in den Genuss des typischen Irish Breakfast, das aus Spiegelei, Bratwurst, eingelegten Bohnen, Kartoffelecken und irischem Brot bestand.
Nach dem Frühstück folgte das auf der Insel bekannte Gericht Fish and Chips und weitere typische Mahlzeiten, wie der Cottage Pie (Hackfleisch, Gemüse und Kartoffelpüree) und der Irish Coddle (ein Kartoffeleintopf mit variierenden Zutaten).  

 

Praktikumsbetrieb von Gina

Eine gemeinnützige, kirchliche Organisation – mit dem ersten Lesen, war mir zunächst nicht sofort klar, warum ich dort zugeteilt wurde. Aber auch eine gemeinnützige Organisation hat eine Verwaltung und sogar einen eigenen kleinen Shop. Am ersten Tag waren die Mitarbeiter:innen aufgeregter als ich, mich zu sehen und haben mich willkommen geheißen. Sie gingen mit mir um, als wäre ich eine alte Bekannte und waren sehr bemüht, mir die zwei Wochen so angenehm wie möglich zu gestalten, da die anstehenden Aufgaben teilweise sehr eintönig waren. Aber das Arbeiten steht in Irland auch nicht im Vordergrund – es wird eher als ein Treffen mit Freunden verstanden und die Arbeit erledigt man nebenbei. Meine Arbeitszeit war das typische 9-to-5-System, wovon man eine reine Arbeitszeit von 6,5 Stunden hatte. Ein Mitarbeitender war demnach ziemlich überrascht, sogar geschockt, als ich ihm erzählt habe, dass wir hier in Deutschland normalerweise 8 Stunden arbeiten und nur eine halbe Stunde Pause machen würden.

 

Der Praktikumsbetrieb von Mareike 

Wie von mir gewünscht, kam ich in eine irische Anwaltskanzlei. In Dublin gibt es eine große Anzahl von Kanzleien. Die mir zugewiesene Kanzlei beschäftigte sich vorwiegend mit Strafrecht und Allgemeinrecht. Der Standort befand sich genau gegenüber des Justizgerichtes. Die Mitarbeiter:innen nahmen mich sehr freundlich in Empfang und in den nachfolgenden zwei Wochen lernte man sich immer besser kennen. Es war sehr viel zu tun und des Öfteren mal stressig. Meine Aufgaben bestanden darin, die Unterlagen der einzelnen Fälle zu aktualisieren und entsprechend einzuordnen. Auch durfte ich in das gegenüberliegende Gericht, um die Akten der aktuellen Fälle abzuholen, die an dem Tag verhandelt wurden. Für den Zugang in die Kanzleiräume besaß jeder einen Schlüssel, da es dort keine festen Arbeitszeiten gibt. Man ging erst nach Hause, wenn die Arbeit erledigt war. Überraschend war, dass einige Mitarbeiter:innen aus dem Schulunterricht ein wenig Deutsch sprachen und auch verstanden

 

Resümee

Es waren drei außergewöhnliche und interessante Wochen, in denen man natürlich auch Abstriche, z.B. in der Privatsphäre machen musste. Wir lernten aber auch einige Dinge sehr zu schätzen, die für uns in Deutschland selbstverständlich sind. Unter anderem gehört hierzu die Unabhängigkeit mit einem eigenen Auto. Dennoch war es unserer Meinung nach ein einmaliges Erlebnis, wofür wir sehr dankbar sind.

Am Ende ging es mit einem lachenden und einem weinenden Auge wieder nach Hause. Die Gastfamilie wurde in der Zeit zu einer zweiten Familie, ebenso wie die Arbeitskolleg:innen zu guten Bekannten. Mittlerweile war man in einem geregelten Tagesablauf mit Arbeit und Freizeit angekommen.

Wir würden allen empfehlen ein Auslandspraktikum zu absolvieren, um so einen Einblick in das Leben in einem fremden Land kennen zu lernen. Für uns war es eine sprachliche und persönliche Weiterbildung. Man lernt sich zu organisieren und auf neue, auch ungewohnte Situationen, einzulassen. Wir werden uns noch lange Zeit daran gerne zurückerinnern

 

Eure Gina und Mareike